Die Firma C.W. Ackermann gegr. 1850 in Wuppertal-Vohwinkel hatte in den späten 1940er Jahren ein Patentsystem Nr. 804159 für eine selbsttragende Hülle aus elementierten Aluminiumpaneelen für den Fahrzeugbau entwickelt und daraufhin zahlreiche geschlossene Aufbauten für Fahrgestelle verschiedener LKW-Hersteller produziert. Die Firma stellt heute wieder unter dem Namen Ackermann Fahrzeugbau Oschersleben GmbH Bausätze für geschlossene LKW-Aufbauten her. Dieses erste Modell des Möbelkoffers mit seinen gerundeten Ecken, ornamentalen Türbeschlägen und dem charakteristischen Flügeldekor ist heute teilweise noch als zweiachsige Anhänger-Version bei Schausteller- und Zirkusbetrieben im Einsatz.
Bei unserem einachsigen Exemplar wurde damals der vordere Teil hinter dem Fahrerhaus abgesägt. Es war vermutlich ein Hanomag Kurier/Garant/Markant. Der Koffer wurde anschließend bis auf Höhe des Innenbodens in den Erdboden eingegraben und jahrzehntelang als Werkzeugbude auf einem Speditionshof in Waldbüttelbrunn genutzt. Die Firma Möbel-Schmitt am Barbarossaplatz in Würzburg gibt es nicht mehr. Im Jahr Frühjahr 2016 musste der Speditionshof für einen Discounter-Neubau geräumt werden und der Koffer wurde von uns abtransportiert, sandgestrahlt, aufgearbeitet, mit einer Deichsel und Klappfenstern versehen und bis Sommer 2017 zu einem mobilen Gartenhäuschen ausgebaut. Durch den Einbau von Holzdielen und die geöffneten Flügeltüren entsteht eine hybride Atmosphäre zwischen Altbauzimmer und Gartenveranda. Es erscheinen demnächst weitere Videos und Fotoberichte in der Werkstatt.
Ackermann Möbelkoffer
Baujahr ca. 1955
Kofferaufbau aus elementierten Aluminiumblechen
Fahrgestell und Hinterachse vorhanden
Original-Schriftzug rechts erhalten
Stahlfenster aus IFA W50 Werkstattwagen
Kieferndielen aus dem Abbruch eines Wohnhauses Baujahr 1950
Außenwände und Fußboden wärmegedämmt
Grundfläche innen 9 qm
Siehe auch den Artikel über Tiny Houses.